Friseurmeister Eliseo Sarra hat in Vorweihnachtszeit seine Handwerkskunst zur Verfügung gestellt und 28 Klienten und Gästen des Walter-Adlhoch-Hauses die Haare geschnitten. Im Walter-Adlhoch-Haus, einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe beim Caritasverband für den Bezirk Limburg, wurde der Aufenthaltsraum des Übergangswohnheimes in einen Friseursalon verwandelt. Ein über einhundert Jahre alter Friseurstuhl wurde aufgestellt, ein großer Spiegel aufgehängt und Illustrierte ausgelegt. Auch Warteplätze für die Männer und Frauen, die sonst das Wohnheim und die Beratungsstelle des Walter-Adlhoch-Hauses nutzen, gibt es. Eliseo, der normalerweise seinen Friseursalon Eliseo Hairdesign in der Altstadt von Limburg betreibt, nimmt sich an zwei Tagen im Dezember Zeit für sie.
Seine Motivation für dieses Angebot: Mit einem professionellen Haarschnitt einschließlich - wenn gewünscht - einer Typberatung möchte er Menschen, die sich das sonst nicht leisten könnten, ein Geschenk machen. Eliseo kommt mit seinen "Kunden" ins Gespräch, fragt nach, berät und legt los. Schnell gewinnt er ihr Vertrauen. "Das hätte ich nicht gedacht, dass man aus meinem Kopf noch was machen kann", sagt Kevin R., der mit seinem neuen Aussehen sichtlich zufrieden ist. Und Ellen M. erntet ein anerkennendes "Cool!" von den Anwesenden, als sie sich vom Friseurstuhl erhebt und in die Runde blickt. Doch den größten Eindruck hinterlässt die Verwandlung von Alfred S. Der 74-Jährige war schon lange nicht mehr beim Friseur. Seine zotteligen Haare sind schulterlang, die Augen wach und freundlich. Alfred vertraut sich dem Friseurmeister auch dann an, als dieser den Spiegel mit einem Tuch verhängt. "Lass Dich überraschen", sagt ihn Eliseo und zaubert mit Schere und Kamm einen angesagten "Undercut". Als er den Blick auf den Spiegel freilegt, betrachtet sich Alfred uns grinst. Alle anderen sind aus dem Häuschen: "Mann, siehst Du gut aus!", staunen sie.
Auch die Mitarbeiter der Einrichtung freuen sich über die gelungene Aktion des Friseurmeisters. Sozialarbeiter Steffen Stanzel fasst zusammen: "28 Personen konnten daran teilnehmen, darunter sieben Frauen - dafür danken wir Eliseo ganz herzlich." Dieser erwidert: "Hauptsache, die Menschen freuen sich."